Unter dem Meer und über den Wolken...
Denjenigen, die in den letzten Tagen das große Treppenhaus benutzt haben, wird dort sicher etwas aufgefallen sein. Entlang und zwischen den Geländern spannen sich Wollfäden ... inmitten dieser begegnen einem Fische, Eulen, Vögel und anderes Getier. Was jedoch für einen Laien aussehen mag wie das verlassene Schlachtfeld eines erbitterten Kampfes zwischen Textillehrer und Schüler, entpuppt sich nach genauerer Betrachtung als eine komplexe und äußerst kunstvolle Installation des Q2-Kunstkurses von Frau Slach.
Aber was soll dieses Gebilde darstellen und wie ist es entstanden? Das wird sich wohl so mancher in der letzten Zeit gefragt haben. Wer sich allerdings die Mühe gemacht hat, einmal alle vier Stockwerke des Treppenhauses ohne Hektik zu besuchen, wird gemerkt haben, dass sich die Darstellung um unseren Lebensraum, den blauen Planeten dreht. Unten im Meer angefangen, über die Erde selbst, bis hinauf zu luftigen Höhen. Die unterschiedlichen Farben der Wolle repräsentieren die Ebenen Wasser, Boden, Wald und Wiese sowie Luft.
Erstaunlich ist, dass das Endergebnis in seiner Form zufällig entstanden ist. Da die Schülerinnen und Schüler im Kurs alle Pflichtaufgaben erledigt hatten, bot sich die Gelegenheit eines weiteren kreativen Projektes. Das Oberthema sollte „der Mensch in Verbindung mit der Natur" sein. Den Schülern wurde zur freien Wahl gestellt, mit welcher Technik sie arbeitet wollten. Nachdem sich die Mehrheit für ein Projekt mit Textilien entschieden hatte, ging es an die Arbeit. Jeder suchte sich ein Tier seiner Wahl und fertigte es mithilfe unterschiedlicher textiler Materialien an. „Die Schüler hatten viel Spaß an der Arbeit, haben aber auch viel geschimpft, da sie zum Teil sehr aufwändige und komplizierte Motive gewählt hatten.", so Frau Slach.
Nach nur drei Wochen waren alle Arbeiten fertiggestellt. Doch wie sollte die Präsentation aussehen? Auf jeden Fall musste sie etwas besonderes sein! Schließlich steckte eine Menge Arbeit dahinter. Auf der Suche nach einem geeigneten Ausstellungsplatz stieß der Kurs auf das große Treppenhaus und dessen Geländer. „Da ich die Installation gerne auf vier Ebenen darstellen wollte und es so etwas in der Form noch nie vorher gegeben hat, war das Treppenhaus ein gut geeigneter Ort." Dem werden viele zustimmen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auch Frau Slach ist sehr zufrieden. „Ich muss sagen, dass gerade alle vier Ebenen zusammen ein tolles Bild ergeben. Die Schüler haben wirklich gute Arbeit geleistet! Leider wird viel zu wenig mit Textilien gearbeitet. Ich würde gerne weitere Projekte solcher Art durchführen."
Vielleicht wird aus diesem Vorhaben ja etwas. Das Resultat sähe sicherlich genauso toll aus wie die Installation zur Zeit.
Weitere Impressionen der Ausstellung gibt es genau hier.