Julias Stadtlauf 2011

   

Von der Strecke aus betrachtet

   

Es lag eine Spannung in der Luft, als ich ca. 1 Stunde vor dem Start meiner Staffel den Marktplatz betrat. Viele Läufer und Läuferinnen, die ebenso wie ich ziemlich augfgeregt waren, hatten sich in der ganzen Wipperfürther Innenstadt versammelt. Ebenso tummelten sich jede Menge Leute mit Kameras an der Strecke und alle wollten die schönsten Bilder von den Läufern schießen. Ich hingegen versuchte Ruhe zu bewahren und meine Freundinnen in der Menge auszumachen. Sobald ich sie gefunden hatte, legte sich meine Nervosität ein bisschen. Ich war ja nicht alleine. Zusammen setzten wir uns in die Nähe des Starts, um den Kindergartenlauf zu verfolgen. Als ein paar Kinder beim Start stolperten und hinfielen, kam meine Nervosität zurück und ich biss mir auf die Lippen. Ich würde in der Staffel ebenfalls als erstes starten und hatte mir schon öfters gedanken darüber gemacht, ob ich Gefahr laufen würde, mich der Länge nach hinzulegen. Meine Freundinnen Staffel-Kolleginnen beruhigten mich aber, ich wäre ja nicht mehr so klein.

Wir hatten noch ein paar Starts mit angesehen, als meine Freundin mich plötzlich daran erinnerte, dass unser Lauf in 10 Minuten beginnen sollte. Also lief ich ein paar Runden auf dem Hausmannsplatz, bevor ich mir von allen viel Glück wünschen ließ und mich an den Start stellte. Es dauerte noch ein paar Minuten, bis die Pistole, die den Start signalisierte, in die Luft gehalten wurde und der Schuss dann endlich ertönte. Fast ein bisschen erleichtert lief ich los, zum Glück, ohne hinzufallen.

Die ersten paar Meter fiel mir das Laufen etwas schwer, da alle auf einem Haufen waren. Doch als sich die Gruppe etwas auflöste, ging es wieder. Nach der halben Strecke der 1,7km wurde das Atmen etwas mühseliger, doch ich lief weiter. Die Erfahrung vom letzten Jahr, als ich mich beim Laufen fast an dem Wasser, das uns auf der Strecke angeboten wurde, verschluckt hatte, hatte mich gelehrt, das Angebot zu ignorieren und am Ziel zu trinken.

Das tat ich auch sofort, als ich dort (nach einem letzten Sprint) völlig erschöpft ankam. Wir feuerten noch den Rest unserer Staffel an, um dann gemeinsam in die Marktstraße zu gehen und unsere Schlussläuferin zu empfangen. Wir hatten uns echt gut geschlagen.

Die Zeit bis zur Siegerehrung verging wie im Flug, da wir mit Freunden unterwegs waren und die wunderbare Athmosphäre gonossen. Doch nun ging es mit der Spannung von vorne los. Unser Schulleiter, Herr Kronenberg, kündigte die Siegerehrung für die Staffeln an und wir drückten die Daumen. Da wurden unsere Namen aufgerufen. Wir hatten tatsächlich gewonnen!! Die Freude darüber, vor der Menge auf die Bühne zu gehen und den Pokal übberreicht zu bekommen, war sehr groß.

Nach so einem Tag wollten wir später mit Freunden nur noch die Band genießen und die Anspannung ganz von uns abfallen lassen.