Dieses Jahr wurde ich im Januar von meinen Beratungslehrern angesprochen, ob ich Interesse daran hätte, an der Deutschen Schülerakademie (DSA) teilzunehmen. Die DSA ist ein Angebot von Bildung und Begabung. Schulen können bis zu zwei SchülerInnen für die Teilnahme vorschlagen. Ein Schritt des Auswahlverfahrens ist die Angabe von Wunschkursen durch die möglichen TeilnehmerInnen. Es gibt ein breites Angebot an verschiedenen Akademien und Kursen. Von Themen wie Psychologie und Medizin, bis hin zu künstlerischen und musikalischen Angeboten ist alles dabei. Dieses Jahr wurden ebenfalls zwei Akademien rund um das Thema Nachhaltigkeit, eine Quantenakademie und eine Chinaakademie angeboten. Ich wurde im Kurs „Chinesische Wirtschaftspolitik seit 1980“ in der Chinaakademie aufgenommen. Die Akademie fand vom 12.08.2023 bis zum 27.08.2023 im Odenwald statt.
In diesen zwei Wochen habe ich eine sehr intensive Zeit erlebt. Die 75 TeilnehmerInnen kamen aus ganz Deutschland und waren im Alter von 15 bis 19 Jahren. Niemand kannte sich vorher, aber das Miteinander hat sich sehr schnell eingespielt und es entstanden schnell Freundschaften.
Die Tage, die immer bis spät abends mit Programm gefüllt waren, begannen mit dem gemeinsamen Frühstück und Plenum, in dem der Tag eingeleitet und besprochen wurde. Danach startete die erste von zwei Kurseinheiten des Tages.
Insgesamt gab es noch vier andere Kurse rund um China zu den Themen Politik, Philosophie, Geschichte und Diaspora. In den Kursen haben wir uns neben der Erarbeitung unseres jeweiligen Themas z.B. auch mit wissenschaftlichem Arbeiten beschäftigt. In kleinen Gruppen haben wir eine Forschungsfrage aufgestellt und dazu eine Präsentation und einen zweiseitigen wissenschaftlichen Text ausgearbeitet.
Neben den gemeinsamen Mahlzeiten gab es täglich kursübergreifenden Chinesischunterricht und sogenannte KüAs (kursübergreifende Aktivitäten). Unter den KüAs kann man sich ganz verschiedene Freizeitangebote vorstellen. Es gab z.B. einen Chor, verschiedene Musikensembles, kreative Angebote, gemeinsame Spieleabende und Veranstaltungen zum Kennenlernen der chinesischen Kultur. Neben diesen Gemeinschaftsaktivitäten fanden abends z.B. ebenfalls eine sehr kreative Vorstellung der Akademie- und Kursleitung, ein Anti-Asiatischer Rassismus Workshop, ein Sportturnier mit außergewöhnlichen Disziplinen wie dem Kiwihindernislauf und ein Poetry Slam statt. Zudem gab es auch Workshops zum „richtigen“ Präsentieren, zu der Plattform LinkedIn und einen Zukunftsabend. Während des Zukunftsabends hatten wir die Chance, den Kursleitenden Fragen zu Studium und Beruf zu stellen. Am Ende der zweiten Woche hatten wir die Möglichkeit, uns während einer Liveschaltung mit chinesischen SchülerInnen auszutauschen und noch mehr über ihre Lebensweise zu erfahren.
Alles in allem war es eine sehr informative und schöne Zeit voller neuer Erfahrungen. Nicht nur habe ich viel über China und Wirtschaftspolitik gelernt, sondern durfte auch eine ganz andere Lernatmosphäre erleben. Ich habe mich in diesem druckfreien und bestärkenden Umfeld sehr wohl gefühlt. Auch hat mir das sehr persönliche und konstruktive Feedback der Kursleitenden weitergeholfen. Mich hat außerdem positiv überrascht, wie viele Menschen mit ähnlichen Interessen ich dort getroffen habe und wie viele Freundschaften sich dadurch so schnell entwickeln konnten.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich an der DSA teilnehmen konnte.
Luise Zeppenfeld